Während das Künstlerinnen-Buch entstand, schlich sich auch ein Eichhörnchen in mein Leben. Das heißt, eigentlich gab es die Idee dazu schon seit einem sehr besonderen April 2018 in New York. Dann saß ich drei Jahre später bei den Vorbereitungen des Umzugs von Heidelberg in die Pfalz erschöpft auf der Bettkante und dachte mir „das kann doch nicht sein, schon wieder ein Umzug und immer noch ist diese Geschichte nicht zu Papier gebracht“. Also kritzelte ich den Anfang auf ein herumliegendes Blatt Papier und schwor mir, den Text im neuen Heim zu Ende zu bringen. Der erste Winter in Weyher in der Pfalz ließ sich damit hervorragend überstehen, denn ich hatte ja mein kleines Geschichtengeheimnis.
Und was kam dann? Sprechen über die Geschichte, gelegentlich bei einem Verlag einreichen, wieder jemanden lesen lassen, großer Trubel rund ums Künstlerinnen-Buch und und und … Dieses Frühjahr fasste ich dann endlich den Entschluß, die Eichhörnchen-Geschichte per Selfpublishing in die Welt zu bringen. Auch, damit ich mit der Character-Designerin und Illustratorin Melanie Groger zusammen das Büchlein so gestalten kann, wie es uns beiden am Besten gefällt.
Im April entstanden erste, sehr charmante Skizzen, von denen ich hier zwei zeige – dann kam ein gutes Stück Arbeit, bis alle Szenen fertig komponiert und später reingezeichnet waren. Eigentlich ist es kaum zu glauben, aber jeder noch so kleine Strich bewirkt etwas: Ein Eichhörnchen wird jünger oder älter, eine Taube eher lustig oder klug oder kauzig und eine Maus braucht dringend noch Schnurrhaare! Melanie hat mit dem Zeichenstift gezaubert und nicht nur die Heldin und ihre Gefährten und Freundinnen zum Leben erweckt, sondern auch der Geschichte neue Facetten mitgegeben.
Zuletzt gingen wir die Coverillustration an. Sie sollte der realen Location nachempfunden sein, aber auch der erfundenen Geschichte den bestmöglichen Ausdruck verleihen. Und ich hatte ganz viele Wünsche: Der Himmel soll ein herbstliches Blau haben und die Markise soll bitte fröhlich sein und das Eichhörnchen muss bitte ganz zentral in Szene gesetzt werden. Wann alles genau am richtigen Platz in der richtigen Farbe, Größe und Form ist, lässt sich nicht vorhersehen – zum Glück ist Melanie unermüdlich! Und überrascht mich mit einer kecken Taube am Bildrand, die so charmant ist, dass sie da selbstverständlich bleiben darf. Zum Schluss sind wir beide glücklich: Das Bild ‚leuchtet‘.
Wie das Cover fertig aussieht, seht ihr im nächsten Post!
Skizzen: Melanie Groger